Unerlässlich ist der Besuch des Kolosses von Prora wenn man Deutschlands größte Insel, die Insel Rügen besucht. Der imposante 4,5 km lange Häuserkomplex in der Nähe von Binz entlang der Küste zwischen Sassnitz und dem Ostseebad Göhren wurde einst während der Nazizeit errichtet und sollte im Rahmen der nationalsozialistischen Sozialpolitik etwa 20.000 deutschen Arbeitern einen preisgünstigen Urlaub in Tausenden von Zimmern am Meer ermöglichen. Verschiedenste Projekte, wie Kreuzfahrten auf eigenen Schiffen waren geplant, wovon noch heute die gewaltige Kaimauer am Strand von Prora zeugt. Der „Kraft durch Freude“ (KdF) Komplex, der als das längste Gebäude Europas gilt, kann somit als Wiege des Massentourismus gewertet werden. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden die Bauarbeiten allerdings eingestellt, so dass man heute nur noch die monumentalen Überreste der Anlage bestaunen kann.
Der Koloss von Prora zu DDR Zeiten
Die baugleichen Häuserblocks entlang der kilometerlangen Badebucht wurden zu Zeiten der DDR in ein riesiges Kasernenareal der Nationalen Volksarmee (NVA) umgeformt. Heute findet sich in der Anlage eine ganze Reihe bemerkenswerter Museen. So wird unter anderem auf anschauliche Weise sowohl der KdF- als auch der NVA- Zeit Rechnung getragen. Ferner finden sich hier ein Technikmuseum, diverse Galerien, das historische Dokumentationszentrum sowie die KulturKunststatt Prora und ein Kaffeehaus.
Naturerbezentrum und Baumwipfelpfad
In nächster Nähe findet sich außerdem das Naturerbezentrum Rügen, das erst vor kurzem neu eröffnet hat. Der 1250 m lange Baumwipfelpfad, der sich durch die dichten Bäume schlängelt, ist ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. Der Rundblick, der einem Adlerhorst nachempfunden ist, bietet auf 40 m fantastische Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Im Hause befindet sich ebenfalls eine Erlebnisausstellung, in der man viele interessante Dinge rund um die Region spannend aufbereitet erfahren kann. Und wem das noch nicht reicht, dem sei der Seilpark in Prora direkt an den Ruinen wärmstens empfohlen. Auf zahlreichen Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen kann man dort durch die Baumwipfel schwingen und klettern. Prora, soviel ist sicher, das ist Erlebnis pur!